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jsm2012 web10 jähriges Bestehen der AUD am 27.April 2012

In Northeim in Niedersachsen wurde am 27. April 2002 die Aikido-Union Deutschland e. V., ein gemeinnütziger Bundesverband für Aikido, gegründet. Als Kyoshis – Hüter der Tradition – prägten bis 2007 die hochrangigen Aikido-Meister Rolf Brand und Erhard Altenbrandt die Entwicklung des jungen Verbandes. Beide Meister blickten auf 50 Jahre Budo- und Aikido-Erfahrung zurück. Als hervorragende Aikido-Lehrer und –Vorbilder hatten sie in diesem langen Zeitraum zur Verbreitung des Aikido in der ganzen Bundesrepublik Deutschland beigetragen. Durch ihr ehrenamtliches Engagement bekam Aikido als fernöstlicher Budosport einen anerkannten und festen Platz in deutschen Sportvereinen und –verbänden. Im Herbst 2004 verlieh die Aikido-Union Deutschland e. V. den 8. Dan Aikido an Rolf Brand und Erhard Altenbrand in Anerkennung für ihre herausragende persönliche Entwicklung als Aikido-Meister und ihre jahrzehntelangen Verdienste als Aikido-Lehrer und –Förderer in Deutschland. Erhard Altenbrandt musste Ende 2005 aus gesundheitlichen Gründen seine aktive Tätigkeit als Aikido-Meister in der AUD aussetzen. Aus Altersgründen beendete Rolf Brand im Frühjahr seinen aktiven Weg des Aiki.Somit fiel an die fortgeschrittensten Meisterschüler von Rolf Brand und Erhard Altenbrandt die Aufgabe, die AUD sowohl auf technischer Ebene als auch auf organisatorischer Ebene weiterzuführen. Durch diesen Generationswechsel mussten Aufgaben und Verantwortlichkeiten neu verteilt werden. Für viele Mitglieder und Funktionsträger bedeutete dieser Prozess auch eine Suche nach ihrer Position und ihrem Wirkungskreis unter den veränderten Bedingungen. Wie in jeder größeren menschlichen Gemeinschaft gab es Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen den aktiven Aikidoka des Verbandes. Die hiermit verbundenen Konflikte boten die Chance, dass sie den Einzelnen anregten, bei der Suche nach Lösungswegen eigene Positionen und Interessen zu überdenken. Jedoch gab es auch unüberwindbare Verschiedenartigkeiten, die eine gemeinsame Lösung ausschlossen. Insgesamt waren so die letzten Jahre der AUD von Höhen und Tiefen geprägt. Letztendlich profitierte die AUD von diesem Zeitabschnitt der Klärung und Selbstfindung. Als junger und kleiner Aikido-Bundesverband hat sich die AUD so geformt und stabilisiert, dass sie aus einer stabilen Mitte heraus wachsen kann. Sie genießt in der deutschen Aikido-Landschaft eine gute Anerkennung. Besonders hervorzuheben ist hier die sehr gute Zusammenarbeit des größten Landesverbandes der AUD, der Aikido-Union Baden-Württemberg e. V., mit dem Fachverband für Aikido in Baden-Württemberg e. V., welcher 2008 in den Landessportbund aufgenommen wurde. In der AUD unterrichten viele Aikido-Meister mit jahrzehntelanger Aikido-Erfahrung hoch motiviert ihre Schüler und engagieren sich für den Verband.
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Für die ehrenamtliche Tätigkeit hat die AUD im Rahmen der Jubiläumsfeiern Gerhard Mai und Dr. Stephan Gronostay, beide 5. Dan Aikido, mit der Ehrenurkunde in Silber für ihre 10 jährige Tätigkeit als Präsidenten der AUD sowie Stephan Hopf und Annemarie Gaschler, beide 3. Dan Aikido, für eine 10jährige Mitarbeit im Vorstand der Aikido-Union Baden-Württemberg mit der Ehrenurkunde in Bronze ausgezeichnet.
Die AUD ist heute ein moderner Aikido-Verband, dessen Ziel es ist, wichtige philosophische und ethische Werte des traditionellen Aikido in unsere neuzeitliche westeuropäische Gesellschaft zu übertragen. Im praktischen Aikido-Unterricht werden durch das Erlernen der Aikido-Bewegungen und –techniken auch übergeordnete geistige und moralische Werte vermittelt. Diese im traditionellen Budo entstandenen Prinzipien wie Achtung des Gegenübers, Wertschätzung, Verhältnismäßigkeit einer (kämpferischen) Handlung oder Ergänzung haben auch in der heutigen Zeit noch immer eine wichtige Bedeutung.
Als junger und westlicher Aikido-Verband strebt die AUD gleichzeitig eine moderne und liberale Führung auf der Basis einer demokratischen Grundordnung an. Die Aikido-Lehrer haben ausschließlich eine die Aikido-Praxis betreffende Autorität, die sich auf einer längeren Übungserfahrung begründet. In allen zwischenmenschlichen und organisatorischen Bereichen vermeidet die AUD alle mit einer traditionellen Budo-Hierarchie verbunden Lehrervorrechte. Alle Aikido-Übenden haben die gleichen Grund- und Entscheidungsrechte und begegnen sich in gegenseitiger Wertschätzung auf Augenhöhe.
Im Rahmen des Jubiläums richtete am 05./ 06. Mai 2012 der Aikido-Club Bergen-Enkheim e. V. einen Aikido-Lehrgang mit anschließendem Festakt aus. Gerhard Mai leitete als ranghöchster Aikido-Meister vier Übungsstunden, die den vielen Teilnehmern in besonderer Erinnerung bleiben werden.
HaraldAUD10J webWährend des gesamten Festwochenendes bewies Harald Ketzer, Lehrgangsleiter und Vorsitzender des Aikido-Club Bergen-Enkheim e. V., sein hervorragendes Organisationstalent und besonderes Gespür für die schönen Dinge des Lebens die dieses Fest bereicherten. Die gute Beteiligung an diesem Lehrgang zeugt von dem großen Interesse der Mitglieder an der AUD.
Die freundschaftliche Stimmung und der Zusammenhalt der Mitglieder sind eine sichere Basis für eine gute und solide zukünftige Entwicklung.
Als Präsident der AUD möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Aikidoka bedanken, die durch ihr Mitwirken die Geschichte der AUD beeinflusst haben, sei es durch die Teilnahme am Aikido-Training und an Lehrgängen, die Tätigkeit als Aikido-Lehrer im Verein oder auf Verbandsebene oder auch durch das Bekleiden eines Ehrenamts. Die Beteiligung aller hat es ermöglicht, das wir heute an diesem Punkt auf 10 Jahre Geschichte und Erfahrung zurückblicken und gleichzeitig mit Zuversicht in die Zukunft schauen können.

Ich wünsche mir mit allen noch viele gemeinsame Jahre auf dem Weg des Aiki

Dr. Stephan Gronostay, Präsident der AUD
Mai 2012