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Archiv 2011

Kiri-otoshi_webBundeslehrgang der AUD in Geislingen an der Steige
Vom 5. Kyu bis zum 5. Dan

Beim Bundeslehrgang der Aikido-Union Deutschland in Geislingen an der Steige konnte Lehrer Dr. Stephan Gronostay, 5. Dan, 36 Aikidoka begrüßen. Sie umrahmten eindrucksvoll die Tatami in der kleinen Sporthalle der Pestalozzi-Grundschule. Vom 5. Kyu bis zum 5. Dan reichte die Skala der Schüler- und Meistergrade. Die ausrichtende Aikido-Abteilung der TG Geislingen hatte ihr Dojo randvoll mit Matten ausgelegt, aber nur 130 Quadratmeter waren möglich. Das bedeutete ungefähr dreieinhalb Quadratmeter pro Teilnehmer, viel zu wenig für raumgreifende Techniken.

Meister Gronostay löste das Problem, indem er Reihentraining in Gruppen organisierte. Schon bei der Fallschule aus einer Technik griffen nacheinander 8 Ukes von Gelb- bis Schwarzgurt einen Nage an, der sie mit Kiri-otoshi und Sumi-otoshi in Rückwärts- bzw. Vorwärtsrolle brachte. Das ging rasant und machte allen sehr viel Spass. Gleichzeitig war das Hauptthema des Lehrgangs schon präsent: Flexibilität. Sich blitzschnell auf einen neuen Uke einstellen, das war eine Herausforderung für alle.

GeislingenGruppe_web
Für den eigentlichen Technikteil ließ Stephan in zwei Leistungsgruppen gleichzeitig üben, und zwar auch wieder in Reihentraining, diesmal zu viert oder fünft. Das funktionierte auf der begrenzten Mattenfläche sehr gut, und alle waren permanent in Bewegung. „BACK TO BASICS" verkündete Stephan lachend und führte für alle Shiho-nage aus dem Angriff Yoko-men-uchi vor. Sein didaktischer Schwerpunkt war dabei, eine Entspannung vor der Spannung des Wurfes herbeizuführen. Bei den folgenden Techniken Ude-kime-nage, Koshi-nage und Kokyu-nage in unterschiedlichen Ausführungen blieb dieser Ansatz das Übungsziel. Stephan lieferte mit seinen verschiedenen Ukes sehr anschauliche Beispiele für das „LEERMACHEN UND AUFFÜLLEN".

Kokyu-nage_Jo_webKoshi-nage_webUshiro-ryote-tori_web
Der Sonntagmorgen brachte ein spielerisches Aufwärmen mit dem Jo, das bei den Partnerübungen sehr lustig war. Die Fallschule wiederholte die Technik Kiri-otoshi vom Samstag, jetzt aber mit Stab. Es blieb Prinzip, dass die Techniken vom Vortag nun in einer Stock-Version geübt wurden, für die Schülergrade in einer abgemilderten Form aus dem Stand. Als Abwechslung zu den Jo-Techniken schob Stephan Koshi-nage ein, weich und hart geworfen. Höhepunkt für die Fortgeschrittenen waren dann vergleichbare Techniken aus Angriffen mit den drei Aikido-Waffen Stock, Messer und Schwert von unterschiedlichen Ukes direkt nacheinander. Hier war extreme Flexibilität gefragt. Ein Abschluss-Bonbon bedeutete der Kokyu-nage aus Morote-waza, dem Prüfungsfach für den 5. Dan. Hier ging es besonders um den Grundsatz KEINE SPANNUNG OHNE VORHERIGE ENTSPANNUNG.

Langanhaltender Applaus für den Lehrer und ein üppiges Buffet für die Teilnehmer – alle waren sich einig: das war ein besonders schöner Bundeslehrgang der Aikido-Union Deutschland.

Harald Ketzer, Aikido-Club Bergen-Enkheim e.V.