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Archiv 2010

Lehrgangsbericht des Sektionslehrgangs der Aikido-Union vom 20. November 2009

Der erste Sektionslehrgang der Aikido Union Baden-Württemberg, der im Gegensatz zu sonstigen Lehrgängen als langer Wochenendlehrgang mit fünf Trainingseinheiten a 1,5h ausgerichtet wurde, begann mit einigen Überraschungen. Zum Einen wurde im Vorfeld die ursprünglich angesetzte Teilnehmerzahl von 30 Aikidoka weit übertroffen. Insgesamt 47 Meldungen lagen zum Anmeldeschluss vor. Glücklicherweise waren im Sporthotel Waltersbühl in Wangen noch weitere Zimmer zu reservieren , so das nur lediglich 2 Sportkameraden sich extern ein Zimmer suchen mussten, um trotzdem am Lehrgang teilnehmen zu können.

Wangen2009

Unter den Teilnehmern befanden sich auch weit angereiste Sportkameraden aus Schleswig-Holstein und Slowenien, die sich von unserem hochkarätigen Meister-Duo Gerhard Mai (5.Dan) und Konrad Hugger (4.Dan) unterrichten lassen wollten.

Die zweite Überraschung erlebten wir dann in der Halle. Bei den für den Lehrgang georderten Matten handelte es sich nicht um die gewohnten Tatamis, sondern um die noch jedem aus der Schulzeit bekannten blauen Turnmatten – und auf denen kann definitiv kein Aikido trainiert werden. Da es sich bei der Halle aber um eine mit Kunstrasen ausgelegte Fußballhalle handelte, haben wir uns nach kurzer Fallprüfung dazu entschieden auf dem "Grün" zu trainieren. Dies hatte einen positiven Nebeneffekt: die Fallschule musste auf dem Kunstrasen sehr sauber ausgeführt werden, da sich sonst der Rücken ziemlich schnell gemeldet hätte.

Trotz des Handicaps wurden in leistungsgerecht aufgeteilten Gruppen trainiert. Meister Konrad Hugger hatte die Kyu-Grade unter seinen Fittichen und Meister Gerhard Mai hat die Dan-Träger und teilweise auch die 1.Kyus übernommen.

In beiden Gruppen wurde hart trainiert und versucht das neu Gesehene bzw. die Verfeinerungen der einzelnen schon bekannten Techniken umzusetzen. Oft waren es nur Kleinigkeiten die eine Technik auf den richtigen Weg gebracht haben. Wie immer haben diese teilweise nur minimalen Änderungen zum Stauen von Uke und Nage geführt. Jedem von uns wurde wieder mal bewusst, das der Weg, der zum Ziel führt, nicht kürzer wird.

Um dem doch etwas härterem Boden Tribut zu zollen (und gnädigerweise auch unseren Rücken zuliebe), wurde mit beiden Gruppen auch intensiv der Umfang mit dem Stock geübt. Anfänglich für viele ein Fremdkörper in der Hand, aber mit der Zeit zum vertrauten Objekt geworden, mit dem man auch die Aikido-Techniken durchführen kann, die ansonsten mit der leeren Hand geübt werden.

Nach fünf harten Trainingseinheiten, einigen Blessuren (weniger als erwartet), zwei netten miteinander gefeierten Abenden, gutem Essen und einem schönen Aufenthalt im Sporthotel Waltersbühl, im für diese Jahreszeit sehr sonnigen Wangen, sind alle mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hause gefahren. Die Vorfreude auf den nächsten langen Wochenendlehrgang war vielen deutlich anzusehen.

Anzumerken sei noch, das die Teilnehmerzahl die eines Bundeswochenlehrgangs entsprach. Dies merkt man aber nur, wenn man wie ich als Lehrgangsleiter aus der Reihe der abknieenden Aikidoka aufstehen darf, um ab und zu eine organisatorische Ansage zu machen bzw. um Gerhard und Konrad zum Schluss für einen wirklich außerordentlich gelungen Lehrgang zu danken. Erst dann wird einem durch den Blick auf die lange Reihe bewusst,wie viele Aikidoka den Weg hierher gefunden haben.

Mit Worten von Hans Rosenthal möchte ich den Bericht beenden und nochmals auf diesem Wege Gerhard und Konrad Danke sagen: Das war einfach SPITZE ! ! !

Christoph Bell
23.11.2009, Geislingen