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Archiv 2008

Ein lang verfolgtes Ziel ging am 8.12.2008 für den Fachverband für Aikido in Baden-Württemberg (FABW) in Erfüllung. An diesem Datum wurde er als ein weiterer Sportfachverband für Aikido in den Württembergischen-Landessportbund (WLSB) aufgenommen.

Aus Sicht der Aikido-Union Baden-Württemberg (AUBW) ist diese Entwicklung sehr bedeutend, da dies allen Mitgliedsvereinen eine problemlose Aufnahme in den Landessportbund ermöglicht und sie somit in den Genuss einer Sportversicherung und von Fördermitteln gelangen können. Durch die Probleme der Verbandszugehörigkeit und die dadurch verweigerte Aufnahme von neuen Vereinen der AUBW in den Landessportbund, entstanden die ersten Kontakte von SF Konrad Hugger zum Sportbund Baden-Süd. Da diese Bemühungen zu keiner befriedigenden Lösung geführt haben, wurde nach Beratung und Abwägung unserer Möglichkeiten eine Kontaktaufnahme mit dem FABW beschlossen.

Das erste Treffen der Verbandsvertreter fand im April 2007 in Karlsruhe statt. In einem sehr konstruktiven und offenen Gespräch zwischen den Vorständen des FABW Andreas Raatschen und Ute Stößer und der AUBW Konrad Hugger und Jürgen Weithofer konnte eine große Übereinstimmung in den Zielen beider Verbände festgestellt werden. Im Verlauf dieser Gesprächsrunde wurde die Basis für eine enge Zusammenarbeit gelegt.

Im weiteren zeitlichen Ablauf trafen sich im Mai 2007 die drei Aikidoverbände in Baden-Württemberg, der FABW, die AUBW und der AVBW. Bei diesem Gespräch wurden die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit erörtert. Die Essenz dieses Treffens war die Gründung eines neuen Dachverbandes, in dem die Mitglieder aller drei Verbände gegenüber den Sportbünden vertreten sein sollten. Der AVBW hätte bei diesem Konzept nur noch die Funktion eines Landesverbandes für die DAB-Vereine gehabt, jedoch die Vertretung gegenüber den Sportbünden wäre an den neuen Dachverband übergegangen. Dies vielversprechende Projekt wurde im Juni 2007 von den Mitgliedern des AVBW mehrheitlich abgelehnt. Als Konsequenz auf diese Absage ergab sich für die AUBW und dem FABW nur, eine eigenständige Aufnahme als Fachverband bei den Sportbünden anzustreben.

Zur Erreichung des gemeinsamen Ziels und für eine bessere Ausgangsposition des FABW, wurde den AUBW-Mitgliedern auf der Hauptversammlung im Juni 2007
eine Mitgliedschaft im FABW empfohlen. Dies war nötig, da weder die AUBW noch der FABW die komplizierten Aufnahmebedingungen des WLSB selbständig erfüllen konnten. Des Weiteren wurde durch diese Maßnahme die Rolle des FABW als demokratisch strukturierter Fachverband, der Aikidovereinen unterschiedlicher Ausrichtung eine gleichberechtigte Vertretung bieten kann, deutlich hervorgehoben. Diese Rolle gilt auch als ein Bewertungskriterium bei einer Aufnahme in den WLSB.

Im November 2007 fand dann in Karlsruhe ein Spitzengespräch mit den Geschäftsführern der drei Sportbünde, den Vertretern des AVBW, des FABW und der AUBW in einer freundlichen Atmosphäre statt. Das Thema war die Suche nach einem Konsens zwischen den Sportbünden und den Aikidoverbänden. Die Situation der Verbände wurde ausführlich besprochen, und es kam sehr deutlich zum Ausdruck, dass die AVBW-Mitglieder keine gleichberechtigte und gemeinsame Vertretung wollen, obwohl der AVBW in den letzten Jahren stets den Eindruck großer Offenheit für andere Aikidogruppierungen gegenüber den Sportbünden erweckt hat. Im nachhinein betrachtet dürfte dieses Gespräch ausschlaggebend für den Aufnahmeantrag gewesen sein, da hierbei die wahren Absichten und das Ziel der AVBW-Taktik deutlich dargestellt werden konnten.

Im Dezember 2007 gab der Württembergische Landessportbund (WLSB) seine Bereitschaft zur Aufnahme des FABW als Sportfachverband bekannt. Einige Vereine mussten noch ihre Satzungen ändern und ihrerseits Aufnahmeanträge an den WLSB stellen. Die Hauptversammlung des FABW im April 2008 beschloss die Gründung der Sektion Aikido-Union. Die Aikido-Union ist nun nach der Sektion Aikikai die zweitgrößte Sektion im FABW. Von Mitgliedern der beiden Sektionen wurde eine neue Satzung für den FABW erarbeitet, um für die Aufnahme und die Aufgaben als Sportfachverband gerüstet zu sein. Im Mai 2008 änderte der WLSB jedoch seine Satzung in den für die Aufnahme als Sportfachverband relevanten Bereichen und stiftete hierdurch noch einmal Verwirrung in unseren Reihen.

Nachdem die Mitgliederbestandsmeldungen der FABW-Vereine trotz der Ferienzeit rechtzeitig beim WLSB eingegangen waren, erfüllte der FABW im August 2008 nun alle Voraussetzungen für die Aufnahme als Fachverband.

Im Dezember 2008 ist es nun so weit - der Württembergische-Landessportbund (WLSB) hat beschlossen, den FABW als Fachverband für Aikido aufzunehmen. Dies stellt für den FABW und für die Aikido-Union einen bedeutenden Erfolg dar und wird vielleicht von anderen Verbänden als Ansporn für gemeinsame Ziele erachtet.

Die Aikido-Union hat durch die Zusammenarbeit mit dem FABW nur positives Feedback erfahren. Wir können somit den Verbänden in anderen Bundesländern, die ebenso die Aufnahme in die jeweiligen Landessportbünde anstreben, nur empfehlen, ebenfalls das Gespräch untereinander zu suchen und gemeinsam und entschlossen auf das angestrebte Ziel zuzuarbeiten.

Gerhard Mai
Vizepräsident AUD